Vulkane.
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Da ist er denn bald dort, bald da, gut Regiment zu führen \
und wenn er durchzieht, stehen wir und seh'n ihn an und frieren.
, Claudius.
Die feuerspeienden Berge.
Die feuerspeienden Berge scheinen die natürlichen Ausgänge
des ttngeheuern Dampfkessels zu sein, der in unerforschlichen Tiefen
das ganze Innere der Erde umspannt. Erdbeben würden wahr-
scheinlich noch häufiger und gefährlicher sein, wenn die gespannten
Dämpfe nicht durch diese Röhren einen Ausgang fänden. Gespeist
werden diese Dampfkessel durch das Meerwasser, was daraus
wahrscheinlich wird, daß Vulkane meist an den Küsten getroffen
werden. Vielleicht, daß das Wasser tiefliegende Kalkschichten oder
Schwefelkiese auslöst und dadurch heiße Dämpfe erzeugt, welche
dann andere Mineralien entzünden oder schmelzen, die dann mit
Gewalt durch Dampfkraft ausgeworfen werden. Die (Gestalt der
feuerspeienden Berge ist meist die eines Kegel-. Die trichterförmige
Oeffnnng der Vulkane hat von ihrer Aehnlichkeit mit einem Becher
den griechischen Namen „Krater" erhalten. Doch verändert sich
die Gestalt derselben bei jedein neuen Ausbruch.
Die feuerspeienden Berge finden sich am häufigsten in der Nähe
des Meeres oder großer Seen und brechen aus unergründlichen
Tiefen aus der Erde und selbst unter dem Meere hervor, wo sie
oft neue Inseln und Felsenriffe bilden. Sie stehen oft einzeln da,
oft aber auch in Bergreihen, wie z. B. in den Anden und Cor-
dilleren Amerikas. Nicht alle sind in fortdauernder Thätigkeit,
sondern die meisten verharren oft lange Zeit, ja Jahrhunderte hin-
durch in dem Zustande vollkommenster Ruhe. So war der Vesuv
seit undenklichen Zeiten erloschen, als er plötzlich unter der >)tc*
gierung des Titus — 7!) n. Chr. — verheerend wieder losbrach
und bekanntlich die blühenden Städte, Herkulanum, Pompeji und
Stabiä, durch einen Aschenregen verschüttete, wie er denn auch seit
dem Anfange des sechzehnten Jahrhunderts wieder so ruhig wurde,
daß, als 1631 der neue große Ausbruch erfolgte, sein Gipfel be-
wohnt und mit Waldungen bedeckt war.
Die ehemaligen Fenerberge, welche ganz aufgehört haben, Feuer
auszuwerfen, nennt inan ausgebrannte oder erloschene Vulkane.
Man findet sie in großer Menge im Innern des Festlandes,
namentlich in Frankreich.
Der Ausbruch eines Vulkans ist vielleicht die schönste, aber
auch die schrecklichste Naturerscheinung. Gewöhnlich kündigt sich ein
solcher Ausbruch durch unterirdisches Getöse und durch Erd-
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Extrahierte Personennamen: Claudius
Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Pompeji Frankreich
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Brennbare Mineralien.
Erde aufbewahrt, wo es Jahrtausende verborgen lag, und unseren
Zeitgenossen erst sollten diese Borräthc völlig zu Gute kommen.
Wir denken hierbei besonders an die Steinkohlen. Welche
Schätze dieses Minerals liegen in dem Plauenschen Grunde,
bei Zwickau und Würschnitz unter der Erde! Wie viele
Menschen sind beschäftigt, den Reichthnm. welchen dort die Tiefen
der Erde verbergen, zu Tage zu fördern! Wie viele Haushal-
tungen, Werkstätten, Fabriken, Eisenbahnen erhalten ihren Bedarf
anö den Sächsischen Steinkohlenwerken!
Die Steinkohlen sind ans Kohlenstoff, Sauerstoff »nd Wasser-
stoff zusammengesetzte Mineralien, denen Erdtheile beigemengt sind.
Man unterscheidet hauptsächlich die Pechkohle, die Faser- oder
mineralische Holzkohle, die Schieferte hle und die
Nußkohle.
In Europa hat ohnstreitig England den größten Reichthum
an Steinkohlen. Die reichsten Kohlenlager dieses Landes befinden
sich in Euniberland und Northumberland. In der Rahe der See-
stadt Whitehaven am irländischen Meere gibt es Gruben von
960 Fuß Tiefe. Einige derselben erstrecken sich sogar mehrere
Meilen weit unter das Meer. Die Steinkohlengruben bei New-
castle in Northumberland beschäftigen 50,000 Bergleute, und
von diesen Bergwerken aus erhält namentlich London seinen Be-
darf an Steinkohlen.
Zu allen Schmiede- und Siedearbeiten, zum Schmelzen der
Erze und Metalle sind Steinkohlen oder Eoaks vortrefflich zu
brauchen. Wer Abends in die Nähe von Zwickau kommt, der
wird außen vor Zwickau helllcuchtende Feuer bemerken, und diese
Feuer kommen aus den Eoaksöfen, mit deren Hülfe die Stein-
kohlen von dem überflüssigen Oele und saurem Wasser, welches
den starken Dampf derselben verursacht, befreit werden Die Eoaks
dienen zu allen Feuerarbeiten, wozu man sonst Holzkohlen ver-
wendete, und brennen dennoch weit sparsamer und heller, als diese.
Zuweilen kommt in den Steinkohlenwerken Feuer aus, wo
dann unermeßliche Schätze verbrennen. Solche furchtbare Brände
entstehen sowohl durch Einschlagen des Blitzes, als auch durch
Selbstentzündung, wozu besonders manche Arten Steinkohlen sehr
geeignet sein sollen.
Auch die Planitzer Werke bei Zwickau sind oft schon in Brand
gerathen. Im 17. Jahrhundert war in denselben das unterir-
dische Feuer oft so heftig, daß die Häuer vor Hitze kein Kleid an-
behalten konnten, fast nackt arbeiten mußten, und ihnen die Schuhe
versengt von den Füßen fielen. Dabei knallte es wie von Kano-
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Extrahierte Ortsnamen: Zwickau Europa England Euniberland Northumberland Northumberland London Zwickau Zwickau Zwickau
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Vulkane.
erschütterungen. an. Dann erhebt sich aus dem Gipfel des Berges
ein starker Rauch, der allmälig sich immer mehr verdichtet, zu einer
außerordentlichen Höhe steigt und in die Gestalt eines ungeheurenrc-
genschirms sich ausbreitet. Bald jedoch wird diese riesenhafte Rauch-
säule von breiten Strahlen glühend rothen Sandes durchschnitten.
Blitze zucken durch die finstere Masse, glühende Steine und ge-
schmolzene Erdmassen werden ans dem Innern des Berges unter
furchtbarem Getöse emporgeschlcudert und stürzen aus der Höhe
rings um die Mündung des Vulkans als glühender Aschen-,
Schlacken- und Steinregen wieder nieder. Unter stets zunehmendem
Zittern und Beben des Bodens ergießen sich endlich über den Rand
des Kraters, oft aus einer durchbrochenen Seite desselben, glühende
Lavamassen, und strömen zuweilen sehr schnell, zuweilen aber auch,
und zwar am häufigsten, als ein majestätischer Feuerfluß langsam
und ruhig der Tiefe zu, um Alles, was sich auf ihrem Weg be-
findet, zu vernichten. Zu diesen Fcnerströmen geselle» sich öfters
ungeheure Wasser- und Schlammströme; heftige Gewitter ziehen
sich zusammen und entladen sich in Blitz, Donner und Regengüssen;
dichter Aschenregen hüllt die Gegend oft weit und breit in düstere
stacht, die mehrere Tage anhält und dem Himmel eine eigenthüm-
lich matte, blei- oder röthlich-graue Farbe gibt Dampf und Asche
sind das Letzte, was nach dem Ausbruche eines Vulkans aus-
gestoßen wird; doch brechen beim Aufhören des Ausbruchs auch
noch übelriechende Luftarten und erstickende Dünste ans den Löchern
und Spalten des Berges hervor.
In Europa ist unter den Vulkanen der bekannteste der bereits
erwähnte Vesuv, in einer Ebene, zwei Meilen von Neapel, ab-
gesondert von den Apenninen gelegen. Er ist 3569 Pariser Fuß
hoch. Sein Krater befindet sich ans dein südlichsten höchsten Gipfel.
Der Aetna, 10,278 Pariser Fuß hoch, an der östlichen Küste
Sieilisns gelegen, ist pach Lage und Beschaffenheit der schönste
und merkwürdigste Berg in Europa. Sein ungeheurer Krater mißt
500 Schritte, im Umfange; doch sind noch zwei andere Gipfel vor-
handen, von denen der „Neue Berg" erst 1763 entstand. Sein
erster Ausbruch, von welchem die Geschichte redet, erfolgte vierzig
Jahre n. Chr. Seitdem fanden einundscchzig größere Ausbrüche
statt, von denen der letzte am 20. August 1852 begann und in»
folgenden Jahre noch fortdauerte.
Die Insel Island ist außer Italien dasjenige Land in Europa,
wo vulkanische Ausbrüche am heftigsten und über eine weite Ober-
fläche verbreitet sind. Sie ist gewissermaßen ein einziger Vulkan,
der mehrere Hauptheerde hat, unter denen der bekannteste der
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: August
Extrahierte Ortsnamen: Europa Neapel Europa Island Italien Europa